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Bandscheibenvorfall

Einführung: Bandscheibenvorfall

Die Wirbelsäule besteht aus Knochen (Wirbeln), die durch starke stoßdämpfende „Polster“, die Bandscheiben genannt werden, voneinander getrennt sind.

Es gibt 7 Halswirbel (zervikale Wirbel), 12 Brustwirbel (thorakale Wirbel), 5 Lendenwirbel (lumbale Wirbel), 5 Kreuzbeinwirbel (sakrale Wirbel) und 1 Steißbein. Bandscheibenvorfälle können auf Höhe der Hals-, Brust- und Lendenwirbelsäule auftreten, wobei die Lenden- und die Halswirbelsäule am häufigsten betroffen ist.

Die Bandscheibe besteht aus einem im Zentrum gelegenen, weichen gallertartigen Material, das von einem sehr widerstandsfähigen Faserring umgeben ist. Dieser Gallertkern wird Nucleus pulposus genannt und ist bei einem gesunden Menschen in der Regel weich. Mit zunehmendem Alter beginnt der Kern Flüssigkeit zu verlieren und trocknet aus. Gleichzeitig können Risse im hinteren Teil des Faserrings auftreten, durch die ein Fragment des Kerns entweichen kann.

Herniated disc: axial and lateral

Wie wird ein Bandscheibenvorfall verursacht?

Die Degeneration ist eine ganz "normale" Folge des natürlichen Alterungsprozesses der Bandscheiben.

Ein Bandscheibenvorfall, der manchmal auch als „Diskushernie“ bezeichnet wird, kann verursacht werden durch:

  • genetische Faktoren
  • körperliche Faktoren

Durchschnittlich treten Nervenschmerzen in den Beinen (Ischias) infolge eines Bandscheibenvorfalls zwischen dem 35 und 45 Lebensjahr auf. Ältere Menschen scheinen weniger oft betroffen zu sein.

Menschen mit sitzender Tätigkeit sind offenbar stärker gefährdet als Menschen, deren Tätigkeit mit viel körperlicher Aktivität verbunden ist. Rauchen, krankhafte Fettleibigkeit und mangelnde Fitness scheinen Faktoren zu sein, die einen Bandscheibenvorfall begünstigen.

Einige Studien zeigen, dass mehr als 50 % der Durchschnittsbevölkerung einen nicht symptomatischen Bandscheibenvorfall aufweisen. Die Gründe, warum ein Bandscheibenvorfall symptomatisch wird, sind nicht bekannt. In den meisten Fällen können die Symptome eines Bandscheibenvorfalls durch eine konservative Behandlung gelindert werden und der Vorfall selbst wird oft innerhalb von sechs Monaten resorbiert.

Nur ein kleiner Teil der Menschen (weniger als 5 %), die aufgrund eines Bandscheibenvorfalls unter Arm- oder Beinschmerzen leiden, benötigt möglicherweise eine operative Behandlung.

Diagnose: Bandscheibenvorfall

Ein Bandscheibenvorfall verursacht normalerweise eine chemische und mechanische Reizung der nahegelegenen Nervenwurzel. Diese kann sich im Falle eines lumbalen Bandscheibenvorfalls durch Schmerzen äußern, die in die Vorderseite des Oberschenkels ziehen oder vom Gesäß oder der Rückseite des Beines in den Fuß ausstrahlen (Ischias). Dies hängt davon ab, welcher Nerv genau von der geschädigten Bandscheibe betroffen ist.

Bei einem zervikalen Bandscheibenvorfall strahlt der Schmerz entlang des Arms aus.
Alle Symptome, die auf einen Verlust der Darm- oder Blasenkontrolle hinweisen, gelten als schwerwiegend und erfordern sofortige ärztliche Hilfe.

Der Arzt wird eine bestimmte Anzahl von Untersuchungen durchführen, um festzustellen, ob die Schmerzen durch einen Bandscheibenvorfall ausgelöst wurden. Dazu gehören:

  • MRT (Magnetresonanztomographie)
  • EMG (Elektromyogramm)
  • Gelegentlich können Untersuchungen der Nervenleitung durchgeführt werden.

Behandlung: Erklärung der nicht-operativen und operativen Optionen

Nicht-operative Behandlung bei Bandscheibenvorfall

  1. Die primäre Behandlung besteht in einer guten Schmerzkontrolle und dem Einsatz von entzündungshemmenden Medikamenten, der Versicherung, dass die Erkrankung wahrscheinlich von selbst zurückgeht, und der Ermutigung, die üblichen Aktivitäten so schnell wie möglich wiederaufzunehmen. Einige Ärzte empfehlen Physiotherapie bzw. Manipulationstherapie, der Nutzen dieser Behandlungen ist jedoch nicht erwiesen.
     
  2. Eine sogenannte Radiofrequenzdenervierung kann empfohlen werden, um den vom Bandscheibenvorfall betroffenen Nerv zu behandeln.

Operative Behandlung bei Bandscheibenvorfall

Bei anhaltenden und für den Patienten unzumutbaren Beschwerden und in einigen seltenen Fällen, in denen der Bandscheibenvorfall eine Kompression und Reizung der Nervenwurzeln mit daraus resultierenden starken Schmerzen und Beschwerden hervorrufen kann, ist eine Operation erforderlich.

Die Operation beinhaltet in der Regel einen Einschnitt an der Vorderseite des Halses (bei einem zervikalen Bandscheibenvorfall) oder am Rücken (bei einem lumbalen Bandscheibenvorfall) mit nachfolgender Entfernung der vorgefallenen Bandscheibe, um die Kompression des Nervs zu beseitigen.

Patienten werden ermutigt, nach der Operation so schnell wie möglich aufzustehen und sich zu bewegen. Die Dauer des Krankenhausaufenthalts hängt von der Klinik und dem Land ab, in dem die Behandlung durchgeführt wird. Darüber hinaus wird empfohlen, dass die Patienten dem Rat ihrer Ärzte entsprechend ihre üblichen täglichen Aktivitäten wieder aufnehmen.

EUROSPINE ist eine Gesellschaft von Wirbelsäulenspezialisten aus verschiedenen Fachrichtungen mit umfassendem Wissen über Wirbelsäulenerkrankungen. Alle bekannten und anerkannten Behandlungsmethoden für Wirbelsäulenerkrankungen werden von den Mitgliedern der Gesellschaft vertreten. Die Gesellschaft kann jedoch keine Verantwortung für die Verwendung der bereitgestellten Informationen übernehmen. Die Nutzer und ihre medizinischen Fachkräfte tragen die Verantwortung für ihr Gesundheitsmanagement.

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